Das Christentum basiert auf dem Wirken des jüdischen Wanderpredigers Jesus von Nazareth. Jesus warb in Bildern und Symbolen wie in Zeichenhandlungen dafür, das «Reich Gottes» als Ziel der Existenz zu suchen und zu finden. Er selbst verstand sich als Verkörperung dieses Königreiches.
Der Mehrdeutigkeit der Verkündigung Jesu entspricht der Umstand, dass das Christentum der ersten Jahrhunderte sehr bunt und heterogen war, bevor unter Kaiser Konstantin die sog. katholische, d.h. die paulinische Version des Christentums zur Mehrheitskirche wurde. In diesem Zweig des Christentums traten die Worte und Taten Jesu weitestgehend in den Hintergrund, während die Deutung des Todes und der sog. Auferstehung Jesu zentral wurden.